Tipps für eine gute Predigt und besseres Predigen

In unseren christlichen Kirchen wird gepredigt. Aber warum eigentlich? Was ist die Aufgabe einer Predigt, und damit die der Prediger und Predigerinnen? Es geht zum einen darum, den Sinn eines biblischen Textes deutlich und verständlich zu machen. Auch wenn mittlerweile moderne Übersetzungen vorliegen: in ihrem Ursprung sind Bibeltexte über 2000 Jahre alt. Da wird viel in Bildern gesprochen. Und grundsätzlich ist ein Bibeltext erst einmal nicht wörtlich zu verstehen. Also ist die Predigt eine Übersetzungsleistung: Sie soll übersetzen, was das Gehörte bedeutet.

Zweitens kann eine Predigt helfen, einen Text historisch oder im Kontext der Bibel einzuordnen. So sind zum Beispiel einige Texte aus dem Alten Testament (oder wie man heute auch sagt: aus dem Ersten Testament) die Folge von Geschehnissen, die lange vor Christi Geburt stattfanden. Siehe zum Beispiel im Buch Jesaja, das einer meiner Predigten für eine Laudes in der Fastenzeit (Passionszeit) zugrunde lag.

Und drittens schließlich soll eine gute Predigt verdeutlichen, was Bibel- und Glaubensbotschaften von einst mir als Zuhörer heute sagen können. Sie soll Impuls sein, eine Verbindung herstellen zwischen Gott und Mensch. Aufgabe und Chance einer Predigt ist – wie es in der Zeitschrift Chrismon einmal geschrieben war – „dass sie einem Glauben so nahe bringt, dass man ihn sich aneignen kann.“ Eine gute Predigt soll also nicht mit erhobenem Zeigefinger mahnend oder moralisierend wirken, sondern persönlich, aufbauend, hilfreich und menschenfreundlich sein.

Auf dieser Seite stelle ich Tipps und Anregungen zusammen, die mir selbst helfen eine Predigt optimal vorzubereiten und zu schreiben. Dazu gehört auch, eine Predigt oder einen Impuls in den Ablauf der Liturgie inhaltlich sinnvoll einzubauen und – wo nötig – auch mal spontan zu sein.

Authentisch

Eine Predigt wird besser, wenn das, was Sie sagen, zu dem passt, wer Sie sind.

Dialog

Eine Predigt ist zunächst eine Rede, die dann erst gut wird, wenn sie in den Dialog mit den Zuhörenden tritt.

Zeit

Eine gute Predigt ist kurz, klar, bildhaft – und das in maximal 10 Minuten.

Freie Rede

Eine gute Predigt ist zwar schriftlich ausformuliert, aber wird frei – mit Blickkontakt – gehalten.

Teil vom Ganzen

Eine Predigt steht nicht für sich allein, sondern weiß, dass sie ein Teil von Liturgie, Musik und Gottesdienst ist.

Übersetzen

Eine gute Predigt übersetzt ihre Inhalte in vielfältiger Art und Weise.

Empfänger-orientiert

Eine gute Predigt passt nicht nur zum Predigenden, sondern vor allem zu den Zuhörenden.

Storytelling

Wenn sie im Gedächtnis bleibt, ist eine Predigt erfolgreich. Und am ehesten merken wir uns Geschichten.

Ganz praktisch lernen?

In Workshops biete ich Ihnen die Möglichkeit mit mir zusammen an Ihren Predigten zu arbeiten.