Eine Predigt oder ein Impuls muss sich in die Liturgie einpassen – und umgekehrt. Das fängt schon bei einer passenden Musik- und Liedauswahl an. Tatsächlich hat mein Weg zum Autor von Predigten, zum Prediger, Trainer und zum Laien-Mitglied des Dominikanerordens von der Kirchenmusik her begonnen. Seit meiner Jugend mache ich Kirchenmusik – an der Orgel genauso wie am Keyboard oder am Klavier – und bis heute halte ich es für wichtig, dass Musik, Texte, Vortragsweise und gesamte Liturgie aus einem Guss sind. Denn was Kirche und Glaubensvermittlung noch nie brauchen konnte und heutzutage in einer sich vom Glauben und Christverständnis entfernenden Zeit erst recht nicht brauchen kann, ist Beliebigkeit.
Denn was Kirche und Glaubensvermittlung erst recht nicht brauchen kann, ist Beliebigkeit.
Ich habe zum Beispiel mit Jugendlichen bei der Vorbereitung auf ihre Firmung zusammengearbeitet, und auch sie haben mir sehr deutlich gemacht, was sie an Kirche und Liturgie begeistert (zum Beispiel eine Predigt, von der sie etwas in ihren Alltag mitnehmen können) und was sie abstößt. Kritisiert wird regelmäßig das Allerlei, veraltete Texte und Begriffe, die heute niemand mehr nutzt. Dadurch können Botschaften auch nicht wahrgenommen resp. mitgenommen werden. Wir müssen Botschaften übersetzen.
Jeder Form von Kommunikation ist auch eine Übersetzungsleistung. Auch das, was Katechetinnen und Katecheten, Pfarrer und Pfarrerinnen oder auch Kirchenmusiker machen. Dieses Übersetzungs- und Transferauftrags müssen sie sich alle bewusst sein, wenn sie ihren Auftrag der Seelsorge ernst nehmen.